Stelzenhaus mit Rutsche – ein Fest für Outdoor-Abenteuer:
Kinder lieben Abenteuer. Abenteuer lieben Kinder. Eine Wechselbeziehung, die schon immer bestanden hat. Abenteuer warten draußen in der weiten Welt.
Aber die ‚weite Welt‘ lässt sich auch imaginieren, und dafür ist der eigene Garten (glücklich, wer einen hat) gerade recht, ist der Garten doch ein sicherer Bereich, wo Eltern den Überblick behalten können, was ihre Sprösslinge so anstellen, ohne ernsthaften Gefahren zu begegnen. Ein Stelzenhaus mit Rutsche ist dabei eine Art Miniaturabenteuerspielplatz, wo sich Kinder austoben und ihre Fantasie umsetzen können. Ein Synonym für den Begriff Stelzenhaus ist der Spielturm mit mitunter deckungsgleichen Ausstattungsmerkmalen inklusive Rutsche
Typische Bestandteile
Es kann viele Rollen in der Fantasie spielender Kinder annehmen. Das Design kann das unterstützen, jedoch ist ein universaler Typus besser geeignet, sich in verschiedene Abenteuergenres einzufügen.
Zum Beispiel ist ein Haus auf Stelzen, das sich als Wildwestfort präsentiert, nicht so gut als mittelalterliche Burg vorstellbar – und umgekehrt.
Wie sieht nun der gängige Typus aus?
Fast immer führt eine Leiter, seltener eine Treppe nach oben auf eine Ballustrade, an die sich auf einem Podest das überdachte eigentliche Haus anschließt. An anderer Stelle führt ein Ausgang auf die Rutsche, über die das Kind zurück auf Erdniveau hinabgleiten kann. Seltener sieht man den Rutschen Ausgang integriert in das Häuschen. Das Häuschen selbst kann Tür, Wände und Fenster haben.
In der einfachsten Ausführung bieten Hersteller jedoch lediglich einen überdachten Überstand, der von allen Seiten einsehbar ist. Komplexere Stelzenhäuser mit Rutsche haben nicht nur größere Innenräume, sondern können Anbauteile besitzen, die einen Tragebalken für eine Schaukel darstellen, oder Teil größerer Anlagen sein, mit einem separaten Turm, der über einen Holzsteg erreichbar ist.
Es kann zum Mittelpunkt eines ganzen Abenteuerspielplatzes werden, da der Umfang und die Zahl anbaubarer Gerätschaften nicht begrenzt ist. Handwerklich begabte Eltern können nicht nur den Bausatz des Stelzenhauses nach Plan aufbauen, sondern es auch mit eigenen Einfällen später erweitern. Eine Kletterwand oder eine Rampe mit Seil zum Raufhangeln kann schon Teil des Ausgangsbausatzes sein.
Podesthöhe korrespondiert mit Kindesalter
Typisch für das Stelzenhaus ist neben seiner angelegten Rutsche die Bauweise auf einem Pfostenfundament, das eine erhöhte Plattform trägt. Der darunter liegende Freiraum wird von Herstellern gern genutzt für einen vorgesehenen Sandkasten, der von der Überdachung als Regenschutz profitiert.
Es gibt zudem Versionen des Häuschens, das diesen Bereich seitlich beplankt und so ein geschlossenes Erdgeschoss schafft, das mit Tür und Fenstern ausgestattet sein kann wie die obere Etage. Dort kann sich das Hausdach vieler Modelle auch über die Veranda erstrecken und diesen Bereich vor Niederschlag schützen. Ist die Veranda nicht überdacht, ist sie jedoch für Spielmöglichkeiten vielseitiger nutzbar, zum Beispiel für die Montage eines Krangestells, mit dem Dinge vom Bodenniveau hinaufgehievt werden.
Anbauten dieser Art können beim Bausatz vorhanden sein, aber auch in Eigenregie mit zusätzlichen Hölzern angebracht werden. Überhaupt ist die Eigenart fast aller Stelzenhäuser, aus Holz gefertigt zu sein. Das ist ein großer Vorteil für spätere Erweiterungen oder Umbauten in Eigenregie, wenn man jetzt mal die Garantiefrage außen vor lässt.
Die Höhe der Stelzen, auf dem das Häuschen montiert ist, korrespondiert in etwa mit dem Alter der Kinder, für die die Anlage konzipiert ist. Das bedeutet, für kleinere, jüngere Kinder ist das Stelzenhaus niedriger als für ältere Kinder. Das wird wegen möglicher Abstürze von der Plattform so geplant sein. Mit einer niedrigeren Bauhöhe ist jedoch die Wirksamkeit der Rutsche zunehmend eingeschränkt, da sie einen möglichst großen Höhenunterschied benötigt.
Material
Die Anforderungen an ein gutes Stelzenhaus sind die, robust und umsturzsicher zu sein. Bei aller Abenteuerlust und Toberei soll es möglichst wenig Verletzungsgefahr bieten. Die meisten Varianten im Freien werden aus imprägnierten Hölzern gefertigt, die nicht so bald unter Feuchtigkeit ihre Stabilität verlieren. Dafür werden an den verwendeten Hölzern optimal abgerundete Kanten angelegt.
Seltener finden sich Stelzenhäuser aus Kunststoff – und wenn, dann für sehr kleine Kinder. Das Schrägdach verlangt nach einem einfachen Schutz vor eindringendem Regen. Das wird oft über aufgelegte Bitumenschindeln, Dachpappe oder eine Kunststoffhaut bewerkstelligt. Findet sich nur Holz als Überdachung, sollten die Dachbretter in überlappender Bauweise (Klinker) angebracht sein, damit das Wasser nicht zwischen Fugen eindringen kann.
Die Rutsche ist dagegen fast immer aus Kunststoff hergestellt, wohl, weil Holz splittern könnte und dann ein in die Splitterung hineinrutschendes Kind erheblich verletzen könnte.
Der Kunststoff bedarf zudem keines Wetterschutzes, wenn er seiner chemischen Komposition nach wetterfest ist. Er kann eine gewisse Elastizität aufbringen, um das Gewicht rutschender Kinder abzufedern. Recht selten, weil teuer, werden Edelstahlrutschen angebaut. Wichtig ist die Bodenbeschaffenheit am Ende der Rutsche, da hier mitunter heftiger Bodenkontakt bevorsteht. Ein Sandplatz hat sich bewährt, um die kinetische Energie des Kinderkörpers weich aufzunehmen. Ist die Rutsche jedoch nicht allzu hoch und die Wucht des Aufsetzens am Ende vernachlässigbar, genügt auch einfacher Rasen oder eine ausgelegte Matte, die abfedernd wirkt.
Bodenverankerung
Das Stelzenhaus aus Holz kann naturbelassen oder farbig gestaltet sein. Wo der Hersteller auf Anstriche verzichtet, kann der Käufer durch Auftragen von Farbe selbst für ein alternatives, individuelles Aussehen sorgen.
Holzkonstruktionen dieser Art sind für eine dauerhafte Aufstellung gedacht, statt für das Spielen aufgestellt und danach wieder abgebaut und verstaut zu werden. Ein Minimalfundament in Form von feuerverzinkten Bodenankern, in deren Aufnahmeschuhe die Stützbalken passen und angeschraubt werden, sorgt für verstärkte Standfestigkeit bei Sturmwetter.
Namhafte Hersteller von Spielgeräten dieser Art sorgen dafür, dass das Produkt TÜV/GS-zertifiziert ist. Damit wurde die mögliche Unfallgefahr und die Materialgüte untersucht. Freilich setzt das Aufstellen einer solchen Anlage voraus, dass auch drumherum genug Platz vorhanden sein wird. In beengte Gärten oder gar in geschlossene Räume oder auf einen Balkon gehört dieses Spielzeug nicht aufgestellt.
Interpretationsweisen
Die Fantasie der Kinder wird von einem Stelzenhaus, das sie als ihren Besitz angenommen haben, vorteilhaft angeregt, da sich jede Menge Abenteuer ausdenken lässt, die sich um diese Behausung als Bühne und Mittelpunkt der Handlung drehen.
Durch gestalterische Details kann vom Hersteller die Verwendung in einem bestimmten Genre von Spielsituationen/Geschichten gefördert werden.
So kann es mit einigen Accessoires wie ein Piratenschiff, mit anderen als Ritterburg oder als ein Wildwestfort interpretiert werden. Eines ohne die Festlegung auf eine bestimmte Spielwelt erscheint jedoch universeller verwendbar, man sollte die Kinder nicht darin unterschätzen, ihre eigene Interpretationen darüberlegen zu können.