Spielhaus im Garten – Holz vor Insekten, Pilzen und Feuchtigkeit schützen

Ein Holz Spielhaus im Garten für Kinder

Bei Holz handelt es sich um ein Naturmaterial, welches verwittert und folglich von Insekten und Pilzen zersetzt wird. Das ist ein ganz natürlicher Prozess. Wird das Holz zum Bauen eines Spielhaus, Stelzenhaus oder Spielturm im Außenbereich verwendet, muss es allerdings einen besonderen Schutz erhalten.

Besonders wichtig ist dies, wenn das Holz eine tragende Rolle übernimmt. Dann muss eine lange Funktionstüchtigkeit in jedem Fall gewährt sein. Doch nicht immer muss die große chemische Keule zum Einsatz kommen, um Holzschädlinge fernzuhalten.

Im Folgenden sind wichtige Tipps dargestellt, um Holz richtig zu pflegen und vor Insekten, Pilzen und Schädlingen zu schützen.

Die Wahl des richtigen Holzes für ein Spielhaus im Garten

Ein Spielhaus aus Holz für den Garten – per AI generiert 🙂

Holz im Außenbereich ist verschiedenen Einflüssen ausgesetzt. Dazu gehören die Sonne (UV-Licht), Regen, Kälte und Stürme. Zudem nagen Insekten mit Liebe daran und Pilze lassen sich nur zu gern darauf nieder.

All das setzt ihm mit der Zeit immer mehr zu und so passiert es, dass Spielhäuser im Garten und Co. irgendwann nicht mehr ganz so ansehnlich aussehen. Hier lohnt es sich schon vor dem Bau oder Kauf des Holzes Gedanken zu machen, welche Holzart am ehesten infrage kommt, denn umso weniger Stress gibt es am Ende.

Am besten wird überlegt, wie lange das Bauteil wirklich halten soll. Es gibt Baumarten, deren Holz von Natur aus widerstandsfähiger ist, als im Vergleich zu anderen.

Hier gilt die Faustregel: Je massiver das Holz ist, desto weniger chemische Behandlung braucht es.

So ist es bei einem Sandkasten beispielweise nicht so relevant, ob es sehr langlebig und robust ist. Bis eine unbehandelte Fichte oder Tanne verrottet ist, sind die Kinder längst aus dem Sandlastenalter herausgewachsen. Anders sieht es zum Beispiel bei einer Terrasse oder einem Gartenhaus aus. Hier kann unter anderem auf Robinie oder Eiche zurückgegriffen werden, denn diese sind besonders resistent gegenüber Umwelteinflüssen. Auch Lärche oder das Kernholz der Kiefer weisen zumindest eine Resistenz auf, die im mittleren Bereich liegt.

Massive Holzarten, die unbehandelt sind, werden durch die Witterungsbedingungen mit der Zeit grau. Es legt sich eine Art silbergraue Schutzschicht um das Holz, die es wie ein Schleier vor äußeren Einflüssen schützt. Das sieht vielleicht nicht für jeden so ansprechend aus, ist aber die natürlichste Variante, um Holz zu schützen.

Was kann für Holz zur Gefahr werden?

Holz, vor allem im Garten ist vielen Gefährdungen ausgesetzt. Da wären zum Beispiel Pilze, für die es ein idealer Nährboden darstellt. Auch Insekten sind ein natürlicher Feind. Feuchtigkeit oder die falsche Nutzung gehören ebenfalls zu den Gefährdungen, welche das Leben erheblich verkürzen können.

Pilze: Holzverfärbende und holzzerstörende Pilze

Bei den Pilzen wird in holzverfärbende und holzzerstörende Pilze unterschieden. Während erste nicht ganz so gefährlich sind und eher einen ästhetischen Faktor darstellen, können letztere das Holz komplett zerstören.

Holzverfärbende Pilze

Die holzverfärbenden Pilze führen dazu, dass sich das Holz braun, leicht blau oder in anderen Farben verfärbt. In der Regel stecken dahinter Schimmelpilze oder Blaupilze. Allerdings wird die Zellstruktur hier nicht zerstört, sondern es legt sich nur ein farbiger Belag auf die Holzoberfläche. Bedenklich ist, dass diese Verfärbungen kaum zu entfernen sind und meist dauerhaft bleiben. Das wiederum senkt den Wert des Holzes beträchtlich herab. So können die Blaupilze zum Beispiel richtig hineinwachsen und so ist es kaum möglich, diese dort weg zu schrubben oder weg zu hobeln. Schimmelpilze bleiben zwar an der Holzoberfläche, führen dort aber zu unschönen Stockflecken.

Hinweis: Nicht immer muss hinter einer Verfärbung des Holzes gleich ein Pilzbefall stecken. Vor allem der typische Grauschleier, der sich mit der Zeit auf robuste Holzarten wie Douglasie oder Edelkastanie legt, ist vollkommen normal. Dabei handelt es sich um eine natürliche Schutzschicht.

Holzzerstörende Pilze

Besonders gefährlich sind allerdings die holzzerstörenden Pilze, vor allem, wenn sie an einer Holzkonstruktion ihr Unwesen treiben. Die Pilze fressen sich einfach durch das Holz durch und können es mit der Zeit vollständig zerstören, sodass es aus dem Verkehr gezogen werden muss. Das gilt vor allem, wenn es eine tragende Funktion ausführt, dann ist höchste Gefahr angesagt. Holzzerstörende Pilze sind der Braunfäulepilz, der Moderfäulepilz und der Weißfäulepilz.

Bekannte Braunfäulepilze sind zum Beispiel der Echte Hausschwamm oder auch der Braune Kellerschwamm. Treiben diese gefährlichen Pilze ihr Unwesen, verfärbt sich das betroffene Holz braun. Während das Lignin im Holz von den Pilzen gemieden wird, bauen sie die Zellulose ab. Somit verliert es immer mehr an Masse und Volumen, wodurch die Festigkeit abbaut und das Holz morsch wird.

Lignin: Ein fester und farbloser Stoff in der pflanzlichen Zellwand. Dieser bewirkt die Verholzung der Zelle, was sich Lignifizierung nennt.

Mit dem Vorschreiten des Schwamms bilden sich im Holz Risse, die längst und quer verlaufen. Dadurch verringert sich dessen Tragfähigkeit immer mehr, fachlich wird das als Würfelbruch bezeichnet. Irgendwann rinnt das Holz einfach wie braunes Pulver durch die Finger.

Weitere holzzerstörende Pilze sind die sogenannten Moderfäulepilze. Diese sammeln sich dort an, wo das Holz ständiger Feuchtigkeit ausgesetzt ist. Das wäre zum Beispiel da, wo das Holz im Wasser oder in der feuchten Erde steht. Infolge des Pilzangriffs verfärbt sich die Holzoberfläche grau-schwarz. Zudem werden die Stellen schmierig und immer weicher. Trocknet das Holz dann wieder, bilden sich Risse.

Auch Braunfäulepilze ernähren sich von der Zellulose (Kohlenhydrate) der Holzzellwand. Eine dritte Art von holzzerstörenden Pilzen sind die Weißfäulepilze. Zu denen gehören der Zunderschwamm, der Wurzelschwamm, der Schmetterlingssporling und der Ausgebreitete Haussporling. Neben der Zellulose ernähren sich diese Pilze auch noch von dem Lignin, das ist ein Unterschied zu den Braunfäulepilzen. Zunächst bleibt die äußerliche Struktur enthalten, mit der Zeit entsteht dann die typisch helle-weißliche Verfärbung des Holzes.

Nach dem Befall büßt das Holz immer mehr an Festigkeit und Masse ein. Ein weiterer Unterschied ist, dass es in der Regel zu keinem Würfelbruch kommt, sondern die holzrig-faserige Struktur intakt bleibt.

Nicht jeder der Pilze befällt bevorzug jeden Baum gleichermaßen:

  • Braunfäulepilze: Laub- und Nadelbäume
  • Moderfäulepilze: Laub- und Nadelbäume
  • Weißfäulepilze: überwiegend Laubbäume

Insekten: Frischholz- und Trockenholzinsekten

Neben den Pilzen gibt es auch noch verschiedene Insekten, die als natürlicher Holzfeind auftreten. Auch wenn sich diese gern von frischem Holz ernähren, machen sie sich auch über trockenes her. Neben den gibt es Arten, die von Natur aus Gefallen an trockenen Holz finden. So wurde die Unterscheidung Frischholz- und Trockenholzinsekten getroffen. Vor allem letztere können eine Holzkonstruktion massiv gefährden.

Frischholzinsekten

Die Frischholzinsekten stellen in der Regel keine größere Gefahr dar. Selbst wenn sie sich verpuppen und schlüpfen, befallen sie nur frisches Holz. Mit trockenem können sie nichts anfangen. Zu unseren Frischholzinsekten gehören zum Beispiel verschiedene Bockkäfer und Borkenkäfer sowie Ameisen und Holzwespen. Termiten wären zum Beispiel schon gefährlicher, aber diese gibt es in unseren Breitengraden glücklicherweise nicht.

Trockenholzinsekten

Die Trockenholzinsekten nisten sich nur zu gern in trockenes Gebälk ein. Sie sind leider deutlich gefährlicher, als die Frischholzinsekten. Mit der Zeit können sie eine komplette Holzkonstruktion zerstörten. Bei uns sind vor allem der Hausbock, der Gemeine Nagekäfer und der Braune Splintholzkäfer gefährlich. Besonders in sich hat es der Hausbock. Dieser frisst sich durch das gesamte Splintholz und verweilt so lange dort, bis nichts mehr übrig ist.

Da er ziemlich lange braucht, bis er sich von der Larve zum Käfer entwickelt hat, kann er schon mal bis zu 15 Jahren und mehr im Holz wohnen bleiben. In der Zeit frisst er, was das Zeug hält, ohne, dass er einmal in Erscheinung tritt.

Nur Fressgeräusche lassen sich hören, nach dem Schlüpfen lebt der Käfer nicht mehr lange. Der Gemeine Nagekäfer ist den meisten eher als Holzwurm bekannt. Dessen Arbeit ist deutlich sichtbarer, da er kleine Löcher hinterlässt. Zudem wirft er die Holzspäne wieder aus und hinterlässt so kleine Mehlhaufen. Der Holzwurm ist zwar ein Trockenholzkäfer, mag es aber auch lieber etwas saftiger. So ist er in sehr warmen und trockenen Bereichen nicht anzutreffen.

Der letzte Trockenholzkäfer in dieser Reihe ist der Braune Splintholzkäfer, der dem Holzwurm (Gemeiner Nagekäfer) sehr ähnlich ist. Dieser Käfer kommt aus dem asiatischen Raum, ist aber mittlerweile auch bei uns heimisch. Das liegt dem internationalen Holzhandel zugrunde. Vor allem mag der Käfer Laubhölzer, die noch eine gewisse Restfeuchte, so um die 15 Prozent aufweisen. Sein Schadbild ist dem des Holzwurms identisch, nur, dass er keine Mehlhaufen hinterlässt. Er frisst unter der Holzoberfläche solange weiter, bis vom eigentlichen Holz nur noch eine dünne Schicht übrig ist. Er höhlt quasi das Holzinnere aus.

Hinweis: Es ist möglich, dass die verschiedenen Fäuletypen gleichzeitig oder direkt nacheinander auftreten. So können zum Beispiel verschiedene Pilzarten parallel vorhanden sein.

Holz schützen: Die Möglichkeiten gibt es!

Neben Pilzen und Insekten gibt es noch weitere Gefahrenquellen, die dem Holz zum Verhängnis werden können. Dazu gehören zum Beispiel das Vergessen des natürlichen Quell- und Schwindverhaltens von Holz oder das Nichtberücksichtigen der Fugen. Auch zu wenig Lüften und das falsche Heizen kann es zum Verhängnis werden.

Holz vor Feuchtigkeit schützen

Einer der größten Feinde im Garten-Außenbereich ist Feuchtigkeit. Holz ist ein Naturmaterial und nicht versiegelt, das heißt, es besitzt Poren. In diese kann Feuchtigkeit, wie in einen Schwamm eindringen. So nimmt es die Feuchtigkeit auf und kann sie auch wieder abgeben. Das heißt allerdings nicht, das es gar kein Wasser verträgt. Gefährlich wird es erst, wenn das Holz permanent zu viel Feuchtigkeit ausgesetzt ist. Das bedeutet dann den sicheren und langsamen Tod.

Ein feuchtwarmes Klima ist zudem die ideale Heimat für Pilze und andere Mikroorganismen. Mit der Zeit wird es dann brüchig und morsch. Gerade im Außenbereich muss dieses daher ausreichend geschützt sein, sonst währt die Freude an dem Spielhaus für Kinder nicht lang.

Hier sind am besten schon beim Bau beziehungsweise Aufbau ein paar vorbeugende Maßnahmen zu treffen.

So sollte sich auf Terrassendielen beispielsweise gar nicht erst Wasser sammeln können. Das passiert nicht, wenn hier von vornherein auf ein leichtes Gefälle geachtet wird. So fließt das Wasser ab und die Dielen trocknen schneller. Im Falle eines Gartenhauses oder Spielhäuschens für die Kinder ist das Dach meist die Schwachstelle. Am besten steht es so weit über, dass die Holzwände größtenteils vom Regen verschont bleiben.

Dadurch kommt von vorneherein weniger Feuchtigkeit an das Holz heran. Selbst bei Gartenmöbeln gibt es hilfreiche Maßnahmen. Zum Beispiel sollte auf die quer zur Faser geschnittene Fläche von Holz geachtet werden. Hier kann die Feuchtigkeit besonders leicht eindringen, weshalb das sogenannte Hirnholz nicht mit dem Boden in Kontakt kommend darf. Gerade an den Füßen von Bänken, Stühlen, Liegen und so weiter ist es oft zu finden, was eigentlich widersinnig ist. Doch mit Blechen können die offenen Stellen gut geschützt werden.

Holz mit Farben, Lacken und Ölen schützen

Holz im Außenbereich kommt um eine Oberflächenbehandlung meist nicht herum. Welches Holzschutzmittel dabei im Einzelnen zum Einsatz kommt, hängt von der Holzart, dem Verwendungszweck und natürlich auch dem persönlichen Geschmack ab. Dabei gilt: Jedes Holzschutzmittel bringt seine eigenen Vor- und Nachteile mit. Das Holz sollte einmal jährlich in Augenschein genommen und nach Bedarf behandelt und gepflegt werden. Eine wichtige Rolle spielt auch der UV-Schutz. Direktes Sonnenlicht lässt es mit der Zeit grau und rissig werden, was wiederum die perfekte Eintrittsstelle für Wasser ist.

Holz durch Farbe schützen

Gartenhaus mit FSC Holz

Eine Möglichkeit, Holz zu schützen, ist ihm einen neuen Anstrich zu verpassen. Je nach Farbe schützt das längere Zeit vor Witterungseinflüssen. Wer seines ohnehin farblich umgestalten möchte, schlägt hier gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Zurückgegriffen werden kann dabei zum Beispiel auf Leinölfarbe, Holzöl mit Farbpigmenten, farbige Holzschutzlasuren oder spezielle Holzschutzfarben.

Die Behandlung mit Holzschutzfarben verändert zwar die Farbe, die Oberflächenstruktur bleibt aber in der Regel noch erhalten und sichtbar.

Holz durch Lack schützen

Lack ist ebenfalls ein gutes Holzschutzmittel. Er macht die Oberfläche glatt und verschließt die Poren, sodass die Fläche versiegelt ist. Dadurch ist die Oberfläche vor Witterungseinflüssen geschützt. Allerdings darf wirklich keine Stelle undicht sein, denn ansonsten dringt Feuchtigkeit ein und kann nicht wieder verdunsten. Die Folge sind Quellungen und Spannrisse. Daher sollte hier äußerst sorgfältig gearbeitet werden und Risse in der Lackschicht zeitnah ausgebessert werden.

Dazu muss der alte Lack vollständig entfernt werden. Wer einfach über den alten Lack darüberstreicht, riskiert, dass er an der gleichen Stelle wieder abplatzt, und das nach kurzer Zeit. Um den alten Lack zu entfernen, kann eine Bürste zum Einsatz kommen. Bei festsitzenden Schichten muss dann eher ein Spatel herhalten. Im Falle von Weichholz ist aber Vorsicht geboten, damit nicht ganze Späne mit abgenommen werden.

Holz mit Öl schützen

Das Holz farblos zu schützen, geht zum Beispiel mit Holzöl. Dieses wird in den meisten Fällen auf Leinölbasis hergestellt und dringt nach dem Anstrich in die Poren ein. Die Poren werden durch das Öl verschlossen, sodass kein Wasser mehr eindringen kann. Holzöle gibt es unter anderem synthetisch hergestellt, aber auch auf pflanzlicher Basis oder als Öl-Wachs-Gemische. Letztere bilden eine harte Schutzschicht auf der Holzoberfläche. Zudem erhalten Holzschutzöle die natürliche Farbe und Struktur des Holzes.

Holz mit Lasur schützen

FSC Holz bei einem Gartenhaus

Eine weit verbreitete Möglichkeit, das Holz zu schützen, ist die Behandlung mit einer Holzlasur. Damit lässt es sich zum Beispiel auch optisch aufwerten. Die Lasur dringt in die Holzoberfläche ein und färbt diese gleichzeitig. Es gibt aber auch die Variante von farblosen Lasuren. Welche Art der Lasur zum Einsatz kommt, entscheidet, wo es gebraucht werden soll. Muss die Holzform präzise halten, zum Beispiel bei einem Fenster- oder Türrahmen oder Balken, kommt eine andere Lasur zum Einsatz, als wenn das Holz nicht maßhaltig sein muss. Das wiederum bedeutet, es kann auch etwas schrumpfen oder quellen. Bei Gartenzäunen wäre das zum Beispiel weniger ein Problem.

Die Dünnschichtlasur wird genau bei diesen nicht maßhaltigen Holzbauteilen verwendet. Das Holz ist weiterhin diffusionsoffen. Anders ist das bei der Dickschichtlasur. Diese ist für alle Holzbauteile gedacht, die ihre Maßhaltigkeit nicht verlieren dürfen. Hier wir die Feuchtigkeitsaufnahme unterbunden, sodass es nicht quellen oder schwinden kann. Sowohl die Dünnschicht- als auch die Dickschichtlasur sind mit Pigmenten versehen, die auch noch vor UV-Licht schützen. Außerdem sind die meisten Lasuren auch pilz- und insektenabtötend.

Holz technisch trocknen lassen

Eine weitere Möglichkeit ist es, technisch getrocknetes Holz zu verwenden. Dann kann mitunter auf einen chemischen Holzschutz verzichtet werden. Hier wird die Holzbalken für mindestens 48 Stunden bei einer Temperatur ab 55 Grad Celsius getrocknet. Durch diese Erwärmung nimmt die Holzfeuchte deutlich ab, das Ziel soll sein, dass sie auf unter 20 Prozent sinkt. Ein weiterer Vorteil dieser Methode ist es, dass typische Lockstoffe, die Larven als Nahrungsquelle nutzen, verschwinden.

Weitere Schutzmaßnahmen vor Pilzen und Insekten

Die Schlimmste, was passieren kann, ist, dass die Insekten ihre Eier im Holz ablegen. Davon gilt es die Tierchen also abzuhalten. Am besten gelingt das, indem ihnen der Zugang komplett verwehrt wird. Die einfachste Methode ist hier eine Abdeckung, die insektenundurchlässig ist. Es gibt aber auch die Möglichkeit einer vollflächigen Dämmung oder einem unbelüfteten Bauteilquerschnitt. Falls es zum Raum hin einsehbar ist, sollte es regelmäßig kontrolliert werden.

So ist es zwar möglich, dass die Tierchen das Holz befallen, es kann aber rechtzeitig eingeschritten werden. Damit sich keine Pilze einnisten können, muss stets auf die Feuchtigkeit geachtet werden. Im Holz darf es auf keinen Fall zu lange feucht sein. Auch hier hilft es, alles gründlich abzudichten. An der Außenseite sollte daher ein Wetterschutz installiert sein. Bei Gebäuden gibt es zudem die Möglichkeit einer diffusionsoffenen Bauweise. Hier kann die Feuchtigkeit, die ungewollt eingedrungen ist, schnell wieder abtrocknen.

Alternativen zu Holz

Trotz aller vorausschauender Maßnahmen bleibt Holz ein lebender Baustoff, der sich verändern kann. Einen garantierten Schutz gibt es leider nicht, zudem sollte sich bei allen Schutzmaßnahmen auch nicht so sehr beschränkt werden, dass das Objekt am Ende nur noch aus funktionellen Gründen sinnvoll scheint. In manchen Fällen ist es dann manchmal die bessere Lösung, auf einen Ersatzstoff auszuweichen. WPC (Wood-Plastic-Composite) steht hier ganz vorn, da es der natürlichen Holzoptik sehr nahe kommt. Es handelt sich dabei um einen Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoff, der aus Holzmehl, Kunststoff und weiteren Zusätzen hergestellt wird.

Am Ende kommt eine zähflüssige Masse heraus, die sich zu ganz unterschiedlichen Produkten formen lässt. Ist das Material erhärtet, sieht es ähnlich aus und verfügt über dieselben Verarbeitungseigenschaften. Der große Vorteil ist allerdings, dass das Gemisch deutlich resistenter gegenüber Feuchtigkeit und der Witterung ist. Auch die Gefahr von Pilzen und Schädlingen ist nicht mehr oder deutlich reduzierter vorhanden. So ist es nicht verwunderlich, dass WPC in den letzten Jahren immer mehr zum Einsatz kommt.

Vor allem gilt das natürlich für den Außenbereich, zum Beispiel für Terrassendielen oder Gartenzäune. Zwar handelt es sich dabei um keinen Naturstoff mehr, die Vorteile liegen aber für viele klar auf der Hand. Doch auch hier gibt es keine hundertprozentige Resistenz gegenüber Feuchtigkeit, wer das möchte, muss auf reine Kunststoffdielen zurückgreifen.

Auch bei WPC kann es mit der Zeit zum Quellen und Schwinden kommen, selbst Pilze lassen sich nicht komplett ausschließen. Das hängt immer von der Höhe des pflanzlichen Anteils ab. Stehendes Wasser ist der Feind Nummer eins für Holz. Daher sollte es niemals dauerhaften Kontakt zu Wasser haben, denn so ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich Insekten und Pilze einfinden. Es sollte darauf geachtet werden, dass Bauteile aus Holz nicht eingegraben oder einbetoniert werden.

Zudem ist immer auf eine gute Belüftung zu achten, damit das Holz, falls es mal feucht wird, wieder zügig abtrocknen kann. An den schrägen Oberseiten der Bauteile sollten zusätzlich Tropfkanten angebracht sein, so kann das Wasser effektiver ablaufen. Zwischen den Fugen, zum Beispiel bei Terrassendielen aus Holz muss genügend Abstand liegen. Ansonsten sammelt sich hier zu viel Schmutz an, der feucht wird und dann auch lange feucht bleibt. De Feuchtigkeit kann sich dann in das Holz saugen.

Fazit

Holz ist ein äußerst beliebter Naturbaustoff. Nicht zu vergessen ist dabei, dass es sich dabei um ein lebendes Produkt handelt. So ist es auch natürlichen Feinden ausgesetzt und muss sich mit der Witterung auseinandersetzen. Leider befallen Pilze das Holz im Freien ebenso schnell, wie Insekten und andere Schädlinge. Auch Regen und Sonne machen dem Naturprodukt mit der Zeit zu schaffen.

Besonders gefährlich ist stehendes Wasser, denn durch permanente Feuchtigkeit werden Pilze und Insekten regelrecht angelockt. Aus diesem Grund ist ein fachgemäßer Holzschutz notwendig. Das betrifft zum einen vorbeugende Maßnahmen in der Holzkonstruktion, aber auch die Behandlung mit Holzschutzmitteln, wie Farben, Ölen, Lacken und Lasuren. Erfolgen keine entsprechenden Gegenmaßnahmen gegen Insekten und Pilze, die sich im Holz niederlassen, ist das Bauteil in letzter Konsequenz vollständig zerstört. Das gilt es natürlich zu vermeiden.

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